Nordenskiöldsloppet – längstes und härtestes Skirennen der Welt am Polarkreis in Lappland

Erstmalig war mit Cornelius Oertel ein Athlet des SV Großwaltersdorf in den Ergebnislisten des Nordenskiöldsloppet zu finden. Durch Regen und warmes Wetter musste die Strecke auf 230 km verlängert werden und das Rennen wurde vermutlich zum längsten Langlaufrennen, was je auf unserem Planeten ausgetragen wurde. Nach 21 Stunden und 57 Minuten erreicht Cornelius regelkonform ohne Fluor auf Platz 215 von 408 gemeldeten Teilnehmern im schwedischen Jokkmokk das Ziel.
Wie kommt man auf die Idee 220 km in der klassischen Technik durch das subarktische Klima des schwedischen Teils von Lappland zu fahren? Ich hatte schon öfters Berichte von diesem Rennen gelesen und für mich war klar, irgendwann muss ich als Skilangläufer das längste Rennen der Welt mal mitmachen. Zumal mit dem historischen Hintergrund, dass dieses Rennen 1884 erstmalig durch den schwedischen Polarforscher Adolf Erik Nordenskiöld ausgetragen wurde, der seine Aussagen beweisen wollte, dass seine samischen Begleiter auf Grönlandexpedition wirklich an einem Tag sehr lange Distanzen auf Ski zurücklegen konnten. Dieses Rennen fand allerdings nur einmal statt. In der Neuzeit existiert es nun wieder seit 2016. Einen Monat vor dem Start des Rennens meldete ich mich offiziell für
die Teilnahme an und informiert unsere Trainerin Isabel Jakob darüber, dass ich dieses Jahr nicht bei den Deutschen Meisterschaften und der Vereinsstaffel starten kann und dafür an einem 220 km Rennen teilnehme. Als Antwort bekam ich den Satz: „Aber bissl bekloppt bist du schon, oder?“ zurück. Ich schlussfolgerte daraus, dass ich sie nicht danach fragen muss, ob sie auch am Rennen teilnehmen möchte.
Start in ein unbekanntes Abenteuer mit Fährüberfahrt
Für die Anreise hatte ich mich für das Reisebüro Wildost aus der Oberlausitz entschieden. Fünf Athleten hatten hier bereits gebucht und es fehlte noch Person Nr. 6, damit die Wettkampfreise stattfinden konnte. Diese Person war ich. Die dreitägige Anreise startete Dienstagmorgen pünktlich 3 Uhr am Flughafen Dresden. Von dort ging es mit dem Kleinbus bis Rostock, wo 9 Uhr die Fähre ins dänische Gedser ablegte. Nach zweistündiger Überfahrt erblickt man in Gedser das Stellwerkhäuschen aus dem Film „Die Olsenbande stellt die Weichen“. Wir müssen aber zügig weiter nach Kopenhagen, um die nächste Fähre nach Oslo zu erreichen, die pünktlich 15 Uhr bei Regenwetter ablegte. Mit einem reichhaltigen Buffet, Pferderennen und Live-Band, war der Abend auf der Fähre kurzweilig.
Das Frühstück am nächsten Morgen an Bord konnten wir mit Blick auf den Oslofjord genießen.
Östersund empfängt uns mit Regen
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Auto: Cornelius Oertel